Weeser in Debatte zur Gebäudeenergie: Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.
Die heimische Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen Sandra Weeser (FDP) hat in einer Debatte zur Dekarbonisierung im Gebäudebereich im Bundestag vergangene Woche in einem Redebeitrag betont, dass die Novelle zum Gebäudeenergiegesetz und die kommunale Wärmeplanung nicht getrennt betrachtet werden sollten.
"Die Herausforderungen, die mit der Transformation in der Energieversorgung einhergehen, sind immens. Daher müssen wir die richtigen Weichen für eine klimaneutrale Zukunft stellen. Wir Freien Demokraten hören die Gegenstimmen aus der Bevölkerung und den Verbänden. Der Weg in die Klimaneutralität muss praxistauglich sein und darf weder Eigenheimnutzer noch Mieter oder Vermieter überfordern. Wichtig ist ein ganzheitlicher Ansatz. Bei den weiteren Schritten, dürfen das Gebäudeenergiegesetz und die kommunale Wärmeplanung nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Eine One-Fits-All-Lösung wird es dabei nicht geben. Beide Bereiche müssen aufeinander abgestimmt und umgesetzt werden.
Die Abhängigkeit von russischen Gas hat uns gelehrt, dass die einseitige Fokussierung auf einen Energieträger mit vielen Risiken verbunden ist. Deshalb müssen wir für die Zukunft aus diesen Fehlern der Vergangenheit lernen und bei der Wärmewende auf Technologieoffenheit setzen. Der Anteil der Erneuerbaren Energie liegt im Wärmebereich aktuell bei nur 16,2 Prozent. Da ist also noch viel Luft nach oben. Daher sollten wir ökologische Energiequellen wie die Solarenergie, Geothermie und Biogas noch schneller ausbauen. Aber auch Technologien wie Kraft-Wärme-Kopplung müssen wir stärker in den Blick nehmen. Neben dem schnellen Ausbau der Erneuerbaren und der Ertüchtigung der Netze, kommt es vor allem auf die Erhöhung der Speicherkapazitäten an. Außerdem, eine bedeutende Änderung des CO2-Fußabdrucks erreichen wir nur bei einer ganzheitlichen Betrachtung des Gebäudes über den ganzen Lebenszyklus hinweg. Also von der Herstellung der Gebäudeteile, über den Betrieb und Sanierung, bis hin zu deren Abriss. Schließlich würde ich mir wünschen, dass der Quartiersansatz noch viel mehr Berücksichtigung findet, denn eine einheitliche Fokussierung auf die ineffizienteste Gebäudeklasse wird unseren Zielen nur bedingt helfen," unterstreicht die Ausschussvorsitzende in ihrer Bundestagsrede.